Hl. Ursula

Von der idyllisch über dem Dorf an den Hang gelehnten Kapelle die der Hl.Ursula geweiht ist, hat der Besucher eine wunderschöne Sicht auf die breite Talebene des Rheins, die Stadt Säckingen und den nahen Schwarzwald. Die Kapelle mit dem angebauten Wohntrakt wurde vermutlich ums Jahr 1100 erbaut,  gilt als Wahrzeichen von Münchwilen und dürfte dem Ort auch den Namen gegeben haben (Mönchs-Weiler, Weiler der Mönche).
Bis ins Jahr 1791 war der Gebäudekomplex eine Eremitage und  während Jahrhunderten Wohnung von Einsiedlern. Der letzte Eremit war Johann Werner von Stein, dessen Gebeine man 1989 unter einer verwitterten Kalksteinplatte beim Kapelleneingang auffand.
Auf der Nordseite befindet sich in die Mauer eingelassen eine reich behauene romanische Nische aus gelbem Kalkstein, das einzige an Ort und Stelle sichtbare Bildhauerwerk des romanischen Stils im Fricktal.
Wie sich Kapelle und Wohnhaus heute zeigen, geht mit grösster Wahrscheinlichkeit auf einen grösseren Umbau in den Jahren 1718/19 zurück.

Beim Eintreten in das kleine denkmalgeschützte Gotteshaus fällt der schöne Barockaltar ins Auge. Die grosse aus Lindenholz gefertigte reich geschmückte Gottesmutter mit Kind wird dem Rheinfelder Künstler Hans Freitag zugeschrieben  und dürfte anfangs des 18. Jahrhunderts entstanden sein . Die Statue des Hl. Bruder Klaus ist ein Werk des langjährigen Sakristans der Kapelle, Walter Suter-Willimann. Die rechte Seitenwand schmückt das Bild der Hl. Ursula aus der Hand eines unbekannten Künstlers.

Beim Verlassen der Kapelle trifft der Besucher auf ein ‚absolutes Unikum‘ einer Opferbüchse aus Eisen mit zwei Schlössern. Sie stammt aus der Zeit der Einsiedelei. Einen Schlüssel dazu besass der Pfarrer von Eiken, einer der Eremit. Das Opfer wurde redlich geteilt.

Die Kapelle ist Eigentum des Kapellenvereins Münchwilen, das Wohnhaus ist  in Privatbesitz.